HomeTechnologyDocuments → Evolutionsbionik
 
 
Evolutionsbionik
   
 

Evolutionstechnik und -strategie versucht, die Verfahren der natür- lichen Evolution der Technik nutzbar zu machen. Insbesondere dann, wenn die mathematische Formulierung bei komplexen Systemen und Verfahren noch nicht so weit gediehen ist, daß rechnerische Simu- lierung möglich wäre, bleibt die experimentelle Versuchs-Irrtums-Ent- wicklung als interessante Alternative. Diese geht zum Gutteil auf die Arbeiten von [...] und seiner [...] Arbeitsgruppe zurück (Zusammen- fassung: [...] 1973).

Fallbeispiel: Optimierung einer Zweiphasen-Überschalldüse. Für die Entwicklung eines Stromerzeugers nach dem magnetohydrodyna- mischen Prinzip für Satelliten war es nötig, eine 2-Phasen-Über- schalldüse zu konstruieren. Ausgehend von einer konventionell ge- formten Venturidüse (Abb. A) hat Schwefel (1968) durch zufällige Kombination von Sektoren, in die eine solche Düse geschnitten wor- den war, eine Form gefunden (Abb. C), deren Wirkungsgrad um nicht weniger als 40 % (Abb. B) höher war. Diese sehr unregelmäßige Form (die in der Zwischenzeit theoretisch in etwa verständlich geworden ist) war damals nicht vorherzusehen und auch nicht rechnerisch be- stimmbar. Zufällige Änderungen (analog den Mutationen) und Neuzu- sammenstellungen (analog den Rekombinationen) führen zu Formen, die auf ihre Effizienz getestet wurden; was sich bewährt hat, wurde als Basis für weitere Änderungen genommen, alles andere wurde verworfen (analog der Selektion).

Abb.: Optimierung einer 2-Phasen-Überschalldüse

A Ausgangsform nach Art einer klassischen Venturi-Düse.

B Nach 44 zufälligen Änderungen evolutionsbionisch gefundene, optimierte Endform. (Nach Schwefel 1968 aus [...] 1973).

C Übergangsformen.

  • Offizielle WWF Dokumentation: Bionik: Natur als Vorbild. World Wide Fund for Nature (WWF) und Pro Futura Vertrieb, 1993
   
 
© and/or ® 2006-2012
Christian Stroetmann GmbH
Disclaimer